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The DVD is of quite an early concert. Leonard picked up on forum-members' comments on this over-kill at the time, and in later concerts was more restrained.

MUSICBOX
Halleluja, Halleluhuhuja
Frank Junghänel

Zunächst einmal darf man sich freuen, dass Leonard Cohen noch am Leben ist. Nicht, dass man sich akute Sorgen um die Fitness des alten Mannes machen müsste. Die Freude hat ihren Ursprung in einem Ereignis, das nunmehr zweiunddreißig Jahre zurückliegt, einem aber jetzt erst so richtig zu denken gibt. Cohen nahm damals das Album "Death of a Ladies' Man" auf und sein Produzent Phil Spector wollte das Thema der Platte offenbar wörtlich nehmen. Eines wohl nicht sehr schönen Abends empfing er den Künstler mit einer Flasche koscheren Rotweins in der einen Hand und einem Revolver in der anderen. Er legte zärtlich einen Arm um Cohens Schulter; es war der Arm, an dessen Ende sich die Hand mit der Weinflasche befand. Die revolverbewehrte Hand führte er an Cohens Hals. Er hielt ihm den kalten Stahl ins Genick und sagte: "Leonard, ich liebe dich." Cohen erinnert sich daran, erwidert zu haben: "Das hoffe ich, Phil". Vielleicht ist das auch nur eine gute Pointe.

Eine Pointe, die der Schauspielerin Lana Clarkson nicht gestattet war. Seit Mittwoch tagen die Geschworenen in Los Angeles in ihrem Fall. Phil Spector wird beschuldigt, die Frau erschossen zu haben. In ihrem Abschlussplädoyer nannte die Anklägerin den Musikproduzenten einen "teuflisch Verrückten". Bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber nur ein teuflisch Verrückter konnte so teuflisch verrückte Musik produzieren wie Phil Spector. Aber es müssen ja nicht gleich Menschen dabei sterben. Leonard Cohen jedenfalls hat die Platte "Death of a Ladies' Man", die er seinerzeit nur knapp überlebte, herzlich gehasst und so gut wie nie einen Song daraus live aufgeführt.

Auch nicht bei seinem Konzert in Berlin, womit diese Betrachtung endlich lebensbejahenden Charakter annimmt. So lebensbejahend wie heute war Cohen in seinem ganzen Leben noch nicht. Über sein Gastspiel vom Herbst vergangenen Jahres, das den Dabeigewesenen wie eine Erscheinung vorkam, ist viel Gutes, Wahres und Schönes geschrieben worden. Doch bei allem Respekt vor der Schrift geht doch nichts über Musik - vor allem, wenn es um Musik geht.

So trifft es sich gut, dass das Konzert vom letzten Jahr nun im Rahmen einer DVD zu hören und zu sehen ist. Aufgenommen wurde es in der O2-Arena, allerdings jener von London, was aber nur aus geografischen Gründen eine Rolle spielt. Das Programm dort war das selbe wie in Berlin und achtzig weiteren Städten hier und da, auch die Gestik, Kniefall, gezückter Hut, gefasster Blick.

Aber jetzt nicht kleinlich werden. Cohen ist ja kein Ausdruckstänzer und auch kein Improvisateur. Er ist ein weiser Mann, kein Unterhaltungskünstler. Seine Souveränität erlaubt es ihm, in jedem Moment zugleich bei sich und seinem Publikum zu sein. Er streunt auf der Bühne herum, lauscht der Musik seiner Band und flüstert Lieder. Der letzte Song heißt "I tried to leave you". Das wird ihm niemals gelingen.

bumerang wrote:The Australian (and I suspect all other countries?) edition is in NTSC, region 0 (local TV system is PAL)
I'd like to hear whether this is the same for the European edition.

hydriot wrote:

jerry wrote:One thing that really bothers me about the dvd is why does Leonard seem to constantly introduce the same band members over and over? Why not do it all at once instead of the in middle of a good song. I'm halfway through the dvd and it seems like he's introduced Sharon Robinson 3 times already!

The DVD is of quite an early concert. Leonard picked up on forum-members' comments on this over-kill at the time, and in later concerts was more restrained.